Geheimnis

Über diesem Gesetz
– über allen Gesetzen –
steht die Gnade GOTTES!

Die Kosmischen Gesetze – GOTTES Ordnung 
nach Hermes Trismegistos = Thot (Hermetische Gesetze)

1. Das Prinzip des Geistes

Alles ist Geist. Die Quelle des LEBENS ist unendlicher Schöpfergeist. Das Universum ist mental. Geist herrscht über Materie.
Jeder Mensch kann also jederzeit aus der Unwissenheit in das Wissen des Lebens eintreten und bewusst das Erbe der Vollkommenheit des Menschen und der Schöpfung annehmen. Dadurch verändert er die Welt. Gedanken schaffen und verändern. Deine Gedanken, Dein Bewusstsein schaffen Deine Erlebniswelt. Entscheidend ist dabei die Intensität des inneren Wünschens und Sehnens.
Achte auf Deine Gedanken – sie können schaffen und zerstören!

2. Das Prinzip von Ursache und Wirkung

Jede Ursache hat eine Wirkung – Jede Wirkung hat eine Ursache. Jede Aktion erzeugt eine bestimmte Energie, die mit gleicher Intensität zum Ausgangspunkt/zum Erzeuger zurückkehrt. Die Wirkung entspricht der Ursache in Qualität und Quantität. Gleiches muss Gleiches erzeugen. Aktion = Reaktion.
Dabei kann die Ursache auf vielen Ebenen liegen. Alles geschieht in Übereinstimmung mit der Gesetzmäßigkeit. Jeder Mensch ist Schöpfer, Träger und Überwinder seines Schicksals.
Jeder Gedanke, jedes Gefühl, jede Tat ist eine Ursache, die eine Wirkung hat. Es gibt also keine Sünde, keine Schuld, kein Zufall und kein Glück, sondern nur Ursache und Wirkung, die viele Jahrhunderte und Existenzen auseinander liegen können.
„Glück“ und „Zufall“ sind nur Bezeichnungen für das noch nicht erkannte Gesetz.
Warum hast Du bestimmte Eigenschaften? Woher kommen Deine Verhaltensmuster? Bedenke bei all Deinem Denken, Fühlen, Handeln die Wirkung. Lasse Hass, Wut und Angst los und öffne Dich dem unbedingten (Ver)Trauen und der LIEBE. Du allein bist für Dich selbst verantwortlich!

3. Das Prinzip der Entsprechungen oder Analogien

Wie oben – so unten, wie unten – so oben. Wie innen – so außen, wie außen – so innen. Wie im Großen – so im Kleinen.
Für alles, was es auf der Welt gibt, gibt es auf jeder Ebene des Daseins eine Entsprechung.
Du kannst daher das Große im Kleinen und das Kleine im Großen erkennen. Wie Du innerlich bist, so erlebst Du Deine Außenwelt. Umgekehrt ist die Außenwelt Dein Spiegel. Wenn Du Dich veränderst, verändert sich alles um Dich herum.

4. Das Prinzip der Resonanz

Gleiches zieht Gleiches an und wird durch Gleiches verstärkt. Ungleiches stößt einander ab.
Das persönliche Verhalten bestimmt die persönlichen Verhältnisse und die gesamten Lebensumstände. Deine Negativität zieht Negatives, Dunkles an und kann zu Depression und Tod führen.

5. Prinzip der Harmonie oder des Ausgleichs

Der Fluss allen Lebens heißt Harmonie. Alles strebt zur Harmonie, zum Ausgleich. Das Stärkere bestimmt das Schwächere und gleicht es sich an.
Das Leben besteht aus dem harmonischen Miteinander, dem Geben und Erhalten der Elemente und Kräfte, die in der Schöpfung wirken. Durch Horten und Festhalten entsteht ein Stau, der zu Krankheit und Tod führt. Leben ist Austausch, Bewegung. Verschiedene Wirkungen gleichen sich immer aus, so dass so schnell wie möglich wieder Harmonie und Ausgleich hergestellt wird. Das Leben ist ständiges GEBEN und ERHALTEN. Das Universum lebt durch dynamischen Ausgleich in Leichtigkeit, Harmonie und LIEBE. Geben und Erhalten sind verschiedene Aspekte des Kosmischen Energiestromes.
Indem wir das geben, was wir suchen, lassen wir den Überfluss in unser Leben ein. Indem wir Harmonie, Freude und Liebe geben, erschaffen wir in unserem Leben Glück, Erfolg und Fülle.
Von der Fülle des Lebens bekommt man nur so viel, wie man sich selbst der Fülle gegenüber öffnen kann. Der Mensch öffnet sich, indem er alle bewussten und unbewussten Gedanken an Mangel und Begrenzung in sich auflöst, sich von allen alten Begrenzungen trennt und Neues, Unbegrenztes wagt. Wer Fülle nicht lebt, dem bleibt sie versagt.
Nimm die Fülle an. Bereichere Dich nicht auf Kosten anderer. Du musst alles bezahlen, was Du erhältst (es sei denn, es wurde Dir geschenkt). Gib, um zu erhalten.
Über diesem Gesetz – über allen Gesetzen – steht die Gnade GOTTES!

6. Prinzip des Rhythmus oder der Schwingung

Alles fließt hinein und wieder hinaus. Alles besitzt seine Gezeiten. Alles steigt und fällt. Alles ist Schwingung.
Nichts bleibt stehen – alles bewegt sich. Der Pendelschwung zeigt sich in allem. Das Ausmaß des Schwunges nach rechts entspricht dem Ausmaß des Schwunges nach links. Rhythmus ist ausgleichend.
Überwinde Starrheit und lebe Flexibilität. Alles, was starr ist, muss zerbrechen.

7. Prinzip der Polarität und der Geschlechtlichkeit

Alles besitzt Pole. Alles besitzt ein Paar von Gegensätzen. Gleich und Ungleich sind dasselbe. Gegensätze sind ihrem Wesen nach identisch, sie tragen nur entgegengesetzte Vorzeichen, haben unterschiedliche Schwingungsfrequenzen. Alle Wahrheiten sind halbe Wahrheiten – außer der WAHRHEIT GOTTES, die EINS ist. Jedes Paradoxon soll in Einklang gebracht werden – in die Mitte.
Urteile und werte nicht. Erkenne auch die Gegenmeinung an. Verurteile nicht. Alle haben Recht. Alles ist gut. Geschlechtlichkeit ist in allem. Alle Geschlechtlichkeit ist gleichzeitig Einheit.
Geschlechtlichkeit manifestiert sich auf allen Ebenen. Alles besitzt männliche und weibliche Elemente. Alles ist männlich und weiblich zugleich. Geschlechtlichkeit drängt zur Einheit. Aber tatsächlich ist Geschlechtlichkeit Einheit, wie du am am „Pfad der Tempelritter“ sehen kannst. Die Einheit enthält das männliche und das weibliche Prinzip.
Lebe Deinen männlichen und weiblichen Aspekt gleichermaßen. Sei ausgewogen. Sei im Gleichgewicht – in Deiner Mitte.

„Du hast alles geordnet mit Maß, Zahl und Gewicht.“, sagt die Weisheit Salomons von Gott.

Kleiner Einblick in die templerische Zahlensymbolik
anhand der Ziffern 3 und 9

In den traditionellen Gesellschaften dienen Ziffern und Zahlen nicht ausschließlich der Beschreibung von Mengen, sondern darüber hinaus auch dem Verweis auf symbolische Verbindungen oder Grundlagen. Diese Ziffern drücken Ideen und Kräfte aus, werden zu „lebenden Wesen“, die über Kraftfelder und vitale Ströme verfügen. Wenn sie ausgesprochen werden, können sie eine unsichtbare, aber durchaus reale „Strömung“ in Bewegung setzen, die die Realität, auf die sich die Ziffer oder Zahl jeweils bezieht, beeinflusst. Der Kosmos besteht aus einer Vielzahl von Zahlen, daher die besondere Bedeutung deren Interpretation, die als eine der ältesten symbolischen Praktiken gelten kann.
Für Platon stellt die Kenntnis von Ziffern und Zahlen das höchste Wissen und die Quintessenz der inneren wie auch der kosmischen Harmonie dar.
Für den Hl. Martin entsprechen Ziffern und Zahlen den sichtbaren Hüllen aller lebenden Wesen, deren körperliche Harmonie und deren vitale, räumliche und temporelle Kräfte sie lenken. Auch bestimmen sie deren unabhängige Beziehungen zum Grundprinzip aller Dinge. Es handelt sich um ewige Prinzipien, die mit der Wahrheit einhergehen und dem göttlichen Geist entspringen.
Der Philosoph Philolaus bemerkte: „Das Grundwesen der Zahl lehrt uns alles Wissenswerte über das Obskure und Unbekannte. Nur die reine Wahrheit entspricht der Natur der Zahlen und ist gemeinsam mit ihnen entstanden“.
Die Entzifferung der Zahlen ermöglicht es, das Zentrum alles Wissens von der sichtbaren und unsichtbaren Welt zu erreichen und bis zur göttlichen Substanz vorzudringen. Diese Macht des Nummerischen konnte den Templern nicht entgehen, die bevorzugt bestimmte fundamentale Zahlen verwendeten und diese in zahlreiche Aspekte ihres spirituellen und weltlichen Lebens einfließen ließen. Einige moderne Autoren haben zügellos, ganz nach Lust und Laune, das „Ziffernsystem der Templer“ ins Unermessliche erweitert, während andere genau dem gegenteiligen Ansatz frönten und von einem reinen, simplen Zufall sprechen. Die letztere Betrachtungsweise wirft zumindest eine Frage auf. Da traditionelle Gedankenwelten (wie z. B. diejenige des Mittelalters) keinen Zufall kennen, müssen die von den Templern verwendeten Zahlen, die erstaunlicherweise immer wieder auftreten, auf etwas verweisen. Und das kann nur eine untergründige, „transzendente Realität“ sein, die dem göttlichen Geist, dem obersten Prinzip entstammt. Ihre Rolle ist es, die Templer „auszuzeichnen“ und zu „informieren“, sodass sie dadurch ihre wahre Persönlichkeit erhalten, in Übereinstimmung mit ihrer eigentlichen Natur und Aufgabe.
Im Orden stößt man allerorts auf die Zahlen: die 3 und die 9 (das Quadrat von 3).

Die Ziffer 3

Die 3 Evangelischen Räte (lat. „Consilia evangelica“, allen Mönchsorden gemein);
Die 3 obligatorischen Almosen pro Woche;
Die 3 Fastenzeiten pro Jahr;
Die 3 Mahlzeiten am Tag;
Die 3 Mahlzeiten mit Fleisch pro Woche;
Die 3 Erscheinungen des Novizen vor dem Kapitel vor seiner Aufnahme;
Die Verpflichtung zur Aufnahme des Kampfes von einem Tempelritter gegen drei Feinde
Die 3 Angriffe des Feindes vor dem Rückschlag der Templer;
Die 3 Pferde, die ein Templer für eine Expedition erhielt;
Die Verpflichtung für jeden Templer, 3 Schritte vor dem Abakus des Meisters innezuhalten;
Die 3 von den Kaplanen des Ordens pro Woche abzuhaltenden Messen;
Die 3 Kreuzzeichen, die die Templer vor jedem Kampf machen mussten;
Die 3 Farben des Templerordens;
Die 3 Provinzen des Templerordens im Orient;
Die 3 Schlüssel der Börse des Meisters und der zwei hohen Würdenträger des Ordens;
Die 3 hohen Würdenträger des Ordens, die allen Templern vorsaßen: Meister, Seneschall und Marschall;
Die 3 Gruppen von Mönchsrittern zu Pferd, aus denen ein Schwadron der Templer bestand;
Die 3 Fenster oder Fenstergruppen, die in den Kirchen und Kapellen des Ordens häufig Licht spendeten;
Die 3 Bögen in den Kirchen und Kapellen des Ordens.
Der Ziffer 3 wird allgemein besondere Bedeutung beigemessen. Die erste Primzahl drückt das Spirituelle und Intellektuelle in Gott, im Universum und im Menschen aus.
Die 3 ist die Synthese der dreifachen Einheit des lebenden Wesens und drückt das Ergebnis der Vereinigung von 1 (männliches Prinzip) und 2 (weibliches Prinzip) aus, d. h. der Verbindung von Himmel und Erde und damit die Überwindung der Dualität. Damit ist die Ziffer 3 der perfekte Ausdruck des Göttlichen, der kosmischen Harmonie und deren vollkommener Manifestation. Darüber hinaus steht die 3 für eine Vielzahl von Dreierbeziehungen (Geist/Seele/Körper, Leben/Tod/Auferstehung, Himmel/Erde/Hölle usw.) sowie für zahlreiche heidnische Dreiergottheiten, insbesondere im indo-europäischen und christlichen Raum.

Die Ziffer 9

Die 9 ursprünglichen Gründer des Ordens
Die 9 Provinzen des Templerordens im Okzident
Die 9 Jahre der Entstehungszeit des Templerordens (1118 bis 1127)
Die 72 Artikel (7 + 2 = 9) der Grundregel des Ordens
Die 117 (1 + 1 + 7 = 9) Anklagen im Rahmen der Prozesse

Der Tod des letzten Meisters, Jacob von Molay, ist ebenfalls durch die 9 gekennzeichnet: Er wurde am 18. (1 + 8 =9) März 1314(1+3+1+4=9) hingerichtet.

Die letzte der Einerzahlen besitzt einen starken, rituellen Wert. Sie kündigt gleichzeitig Anfang und Ende an, den Übergang zu einer neuen Ebene, die zu einer Neugeburt führt.

Die 9 ist die Maßzahl der „Trächtigkeit“ und symbolisiert die Belohnung der Anstrengungen und die Vervollkommnung der Schöpfung. Zahl der Novene (neun Tage Gebet), Quelle der Gnade – die 9 (Aeneas) entspricht der Anzahl der Stufen (die Leitern des Jakob und des Josef von Arimathäa umfassen 9 Sprossen), die der Gottsuchende zu überwinden hat, in Übereinstimmung mit dem Bild der neunten Tarot-Karte, die einen Einsiedler oder Pilger zeigt. Nicht zuletzt ist 9 die Zahl desjenigen, der den göttlichen Willen erfüllt.

SECRETVM TEMPLI

Die magische und heilige Formel Abraxas entspricht in der griechischen Gnostik dem Namen des Jahresgottes. Das Wort ist auf die sieben Anfangsbuchstaben des Gottesnamens im Hebräischen zurückzuführen und versinnbildlicht die sieben Planeten, die sieben Erzengel, die sieben Todsünden, die sieben Tage usw. Die sieben Buchstaben des Worts wurden gemäß des griechischen Zahlensystems in ihren Zahlenwert übertragen und dann addiert. Das Ergebnis ist 365, d. h. die Anzahl der Tage im Sonnenjahr. Damit symbolisiert das Wort die Gesamtheit der Schöpfung, des Kosmos und der Erkenntnis (Gnosis). Der Hl. Hieronymus glaubt in Abraxas die mystische und geheime Zahl des Mithras zu erkennen, dessen Buchstaben im Griechischen (MEIOPAE) ebenfalls die Summe 365 ergeben.
Die Abraxassteine liegen in Intaglio-Form vor (Edelstein mit einer vertieft geschnittenen, bildlichen Darstellung) oder als Edelsteine, die zunächst von christlichen Gnostikern, dann von den Meistern des Templerordens am Ring getragen und von diesen häufig als Gegensiegel verwendet wurden oder die direkt als Siegel Anwendung fanden. Diese Edelsteine gehen auf das II. Jhdt. n. Chr. zurück, auf die Zeit des berühmten Gnostikerphilosophen Basilides aus Alexandrien, dessen Doktrin eine Synthese der christlichen, ägyptischen, mithriakischen, griechischen und keltischen Strömungen versuchte. Bestimmte Aspekte seiner Doktrin finden sich in derjenigen des Templerordens wieder. Die Templer verwendeten Abraxassteine seit der Zeit Hugo von Payens, die diesem aus dem Erbe der Familie der Grafen der Champagne zufielen und der deren Verwendung wieder einführte. Der Rückgriff auf Abraxassteine war jedoch keineswegs auf die Templer beschränkt, sondern blieb während des gesamten Mittelalters eine gängige Praxis und war in den Zünften weit verbreitet, insbesondere unter Maurer- und Steinmetzmeistern, wie auch in der Bourgeoisie und im Adel.

Die zentrale Figur ist ein Fabelwesen: Der Rumpf und die oberen Gliedmaßen sind die eines Menschen, wobei der Oberkörper von einer antiken Rüstung bedeckt wird, die Arme sind nackt. Der Hahnenkopf zeigt einen geraden Schnabel und ist nach links oder rechts gen Himmel gerichtet. Statt der unteren Gliedmaßen winden sich zwei Schlangen an beiden Seiten nach oben. Das Ungeheuer hält zwei Gegenstände in den Händen, einen Rundschild in der Rechten und eine Peitsche oder Geißel in der Linken, die manchmal auch durch einen Stock ersetzt wird. Diese wundersame Gestalt vereint verschiedene „mythisch-göttliche“ Natursymbole in sich, deren initiatischer Wert den Templern nicht entgehen konnte.

Zunächst die zwei komplementären Symbole, d. h. der Hahn – der offensichtlich an die Stelle des Adlers tritt – und die Schlange. Der Hahn, Symbol für Weisheit und Vorsicht, verjagt mit seinem Gesang das Dunkel und ermöglicht den Aufgang und das Leuchten der Sonne. Er versinnbildlicht den Initiierten, der im Anschluss an den initiatischen Tod der Nacht im Licht eines neuen und von allem Unreinen und Schändlichen gereinigten Lebens neu erwacht. Die Schlange ist die Verkörperung der tellurischen und chthonischen Kräfte und symbolisiert hier die tellurische Energie, die notwendig ist für den Prozess der Neugeburt, für das durch die Erkenntnis sublimierte Leben, die aus dem Guten – die Köpfe der Schlangen sind gen Himmel gerichtet – und dem Universum des perfekten Geistes hervorgeht. Durch seine regelmäßigen Häutungen stellt sich die Schlange als Zeichen der unendlichen Urbewegung und der ewigen Abfolge der Zyklen dar. Die antike Rüstung verweist auf die Notwendigkeit des Kampfes, um Erkenntnis und Weisheit zu erringen, die niemals gegeben werden, sondern stets erkämpft werden müssen. Der Rundschild, der häufig die griechischen Buchstaben I A W, Jota, Alpha, Omega trägt, symbolisiert den Schutz des Initiierten auf seiner Suche nach Erkenntnis und Weisheit, die Peitsche bzw. der Stock versinnbildlicht Macht.

Der Abraxasstein der Templer, dessen Verwendung fast ausschließlich dem Meister und den hohen Würdenträgern vorbehalten blieb, weist häufig die drei griechischen Buchstaben auf, die allerdings nicht auf dem Schild erscheinen, sondern auf dem Siegelfeld, sowie sieben Sterne für die sieben Buchstaben des Worts Abraxas. Die Inschrift ist stets dieselbe: SECRETVM TEMPLI. Dazu erübrigt sich jeder Kommentar.

Das Gebet

„Das Kreuz ist die Zentrale der Weltgeschichte.
Dort hat Gott ein für allemal über uns entschieden.“

Paul Deitenbeck

Das Gebet (das deutsche Wort war ursprünglich das Substantiv zu „bitten“) ist eine zentrale Handlung vieler Religionen. Es wird als die mit Worten und begleitenden Handlungen verbundene Anrede einer als Person vorgestellten Gottheit durch den Menschen definiert. Im Gebet wendet sich also der Mensch an Gott.

Alles ist möglich für den, der glaubt, daher gilt: „Bittet, so wird euch gegeben“. Aber man strebe zuerst nach der Herrschaft Gottes, denn dann wird einem alles das, worum sich der Mensch sorgt, zufallen. Herrschaft Gottes bedeutet, Jesus als Herrn anzuerkennen, denn er und Gott Vater (und der Heilige Geist) sind eins. So fordert Jesus zur Liebe zu Gott und dem Nächsten auf, die Menschen so zu behandeln, wie man selber gern behandelt würde. Wenn der Mensch hierin versagt, muss er sich nicht fürchten. Denn Schwäche ist normal, und der „gute Hirte“ Jesus steht dem Schwachen zur Seite und will ihn stets zurück gewinnen. Also kann der Mensch mit seinen Nöten immer wieder im Gebet mit Gott, vermittelt durch Jesus, ins Gespräch kommen und ihn um alles das bitten, was er täglich benötigt. Er muss sich lediglich Jesus als seinem Herrn und Anwalt vor Gott anvertrauen.

Das „Gebet des Herrn“ (lateinisch: Pater noster, Oratio Dominica) ist ein Gebet, das Jesus Christus laut den Berichten der Bibel seine Jünger gelehrt hat.
Das Vaterunser ist das am weitesten verbreitete Gebet im Christentum, das in nahezu allen christlichen Konfessionen im Gottesdienst und von vielen Christen auch privat gebetet wird.
Die heutige ökumenische deutsche Fassung lautet:

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
(Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.)
Amen.

Das entspricht weitgehend der lateinischen Vorlage nach der Übersetzung des Hieronymus (Vulgata) nach Matthäus:

Pater noster qui es in caelis:
sanctificetur nomen tuum;
adveniat regnum tuum;
fiat voluntas tua, sicut in caelo et in terra.
Panem nostrum supersubstantialem da nobis hodie;
et dimitte nobis debita nostra,
sicut et nos dimisimus debitoribus nostris;
et ne nos inducas in tentationem;
sed libera nos a malo.
(Quia tuum est regnum et potestas et gloria in aeterna.)
Amen.

Aber schauen wir uns doch einmal die Originalfassung auf Aramäisch zur Zeit Christi an. Vielleicht spürt auch Ihr, wie kraftvoll diese Fassung ist:

Abwûn d’bwaschmâja
Nethkâdasch schmach
Têtê malkuthach

Nehwê tzevjânach aikâna d’bwaschmâja af b’arha
Hawvlân lachma d’sûnkanân jaomâna
Waschboklân chaubên (wachtahên) aikâna daf chnân schvoken l’chaijabên
Wela tachlân l’nesjuna ela patzân min bischa
Metol dilachie malkutha wahaila wateschbuchta l’ahlâm almîn. Amên

Übersetzung nach Dr. Neil Douglas-Klotz:

Oh Du, atmendes Leben in allem, Ursprung des schimmernden Klanges. Du scheinst in uns und um uns, selbst die Dunkelheit leuchtet, wenn wir uns erinnern.
Hilf uns einen heiligen Atemzug zu atmen, bei dem wir nur Dich fühlen – und Dein Klang in uns erklinge und uns reinige.
Lass Deinen Rat unser Leben regieren und unsere Absicht klären für die gemeinsame Schöpfung.
Möge der brennende Wunsch Deines Herzens Himmel und Erde vereinen durch unsere Harmonie.
Gewähre uns täglich, was wir an Brot und Einsicht brauchen: Das Notwendige für den Ruf des wachsenden Lebens.
Löse die Stränge der Fehler, die uns binden, wie wir loslassen, was uns bindet an die Schuld anderer.
Lass oberflächliche Dinge uns nicht irreführen, sondern befreie uns von dem, was uns zurückhält.
Aus Dir kommt der allwirksame Wille, die lebendige Kraft zu handeln, das Lied, das alles verschönert und sich von Zeitalter zu Zeitalter erneuert.
Wahrhaftige Lebenskraft diesen Aussagen! Mögen sie der Boden sein, aus dem alle meine Handlungen erwachsen. Besiegelt im Vertrauen und Glauben. Amen !

„Wahres, echtes Gebet ist nichts anderes als Liebe.“
(Aurelius Augustinus) Augustinus von Hippo

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